Berechnung: Datumsumrechnung
Es gibt im komplexen System der Maya verschiedene Kalender, die sich ergänzen. Ihre Berechnung beruht auf der Tageszählung im Zwanzigersystem. Der für zivile Zwecke genutzte Haab ist ein Kalender, der sich an das Sonnenjahr anlehnt, bei dem 5 Tage übrig bleiben, die als unglücksbringend gelten. Der Tzolkin wird für rituelle, religiöse und spirituelle Anlässe angewendet. Weder Haab, noch Tzolkin sind an den Rhythmus des Mondes gebunden. Dazu kommt die Lange Zählung, um längere Zeiträume erfassen zu können.
Probleme entstehen bei der Umrechnung eines Datums im Mayakalender in andere Kalendersysteme wie den gregorianischen (oder auch julianischen) Kalender. Dazu braucht man eine Korrelationszahl, die die Differenz zwischen dem Zahlenwert der Langen Zählung und dem Tag im julianischen oder gregorianischen Kalender angibt. Obwohl es zahlreiche verschiedene Ansätze gibt, wird in der Datumsumrechnung meistens die Gleichung von der nach seinem Namen Sir J. Eric S. Thompson benannte Thompson-Korrelation angewandt.
Berechnung: Korrelation christlicher Kalender
Wie wir bereits wissen, ist es das Korrelationsproblem zwischen dem Datum des Maya Kalenders und des christlichen Kalenders (z.B. der gregorianische Kalender), was es den Forschern schwer macht, die Geschichte der Maya in einen Zeitrahmen zu bringen, der sich mit unserem eigenen in Beziehung setzen lässt. Es geht darum, ein bestimmtes Datum der Maya zu finden, zu dem ein eindeutiges Datum im gregorianischen Kalender passt. Dann könnte man ein Mayadatum in ein gregorianisches Datum umwandeln und umgekehrt. Zwar ist es trotzdem möglich ein Datum bei den Maya zu bestimmen, es lässt sich aber wegen der Korrelation zum christlichen Kalender nicht so leicht sagen, in welcher Relation dieses zu unserer eigenen Geschichtsschreibung steht. Zwei prominente Wissenschaftler, die sich mit dem Maya Kalender beschäftigt haben, sind zum Beispiel Carl Calleman und Dieter Broers.
Berechnung: Carl Calleman
Carl Johan Calleman ist einer der bekanntesten Experten des Maya Kalenders. Seine Auslegungen zeigen ein tiefes Wissen um die Zusammenhänge im komplexen System der Maya. Calleman wurde am 15. Mai 1950 in Stockholm geboren. Er ist gelernter Toxikologe. Bekannt geworden ist er tatsächlich durch seine Aussagen und Schriften zum Mayakalender. Im Gegensatz zur traditionellen Sichtweise, dass der Mayakalender am 21.12.2012 endet, ist Calleman der Meinung, dass dies schon im Oktober 2011 soweit war. Es gibt auch andere ernstzunehmende Aussagen, die vom 21.11.2011 als Tag der Zeitenwende sprechen.
Innerhalb der Logik der langen Zählung des Maya Kalender müsste ein vielversprechendes Ende in der Tageszählung auf „13 Ahau“ fallen. Der 21. Dezember 2012 fällt aber auf „4 Ahau“ und das ist ein eher unwahrscheinliches Enddatum. Der 28. Oktober 2011 ist ein „13 Ahau“ Datum.
Besonders bemerkenswert ist, dass Calleman nicht davon ausgeht, dass das Ende des Mayakalenders mit dem Weltuntergang, der Apokalypse, dem Armageddon oder einem anderen katastrophalen Ereignis zusammen fällt. Ganz im Gegenteil! Carl Johan Calleman meint, dass es um eine langsame Transformation des Bewusstseins geht, in dem die Menschen das Einheits-Bewusstsein erfahren können.
Berechnung: Dieter Broers
Dieter Broers, geboren 1951, ist ein deutscher Physiker und Autor. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung schwacher (nichtthermischer) elektromagnetischer Felder und ihre Wirkungen auf biologische Systeme. Bekannt geworden ist Broers durch seine umstrittenen Thesen zur Zeitenwende 2012. 2009 war Broers mitverantwortlich für das Drehbuch und die Realisierung des Films (R)Evolution 2012, im dem es um die Themen in dieser Wendezeit geht. Der Film zeigt den Einfluss der Sonne auf das menschliche Bewusstsein.
Broers bemüht sich, Wissenschaft und Spiritualität, also auch nicht sichtbare Phänomene zu verbinden. Diese Haltung bringt es mit sich, dass Dieter Broers oftmals „zwischen den Stühlen sitzt“. Aus spirituellen Kreisen wird ihm deshalb viel Bewunderung zuteil, während klassische Naturwissenschaftler seine Aussagen oft kritisieren. Zu den Maya sagt Broers, dass diese durch ihr hohes astronomisches Wissen in der Lage waren, viele kosmische Großereignisse zeitlich zu bestimmen. Ihre im Mayakalender niedergeschriebenen Berechnungen ergeben für 2012 einen letzten fundamentalen Veränderungsprozess. Diese letzte „Epoche der Zeitlichkeit“ wird nach Broers durch kosmische Absicht gelenkt. Wenn wir auch der Ansicht sind, dass Dieter Broers hier grundsätzlich Recht hat, so müssen viele seine weiteren Aussagen („Galaktische Ausrichtung durch einen Synchronisationsstrahl aus der Mitte unserer Galaxis“) äußerst kritisch bewertet werden.