Tzolkin: Olmeken
Tzolkin heißt „Zählung der Tage“. Der Tzolkin-Kalender besteht aus 13 Monaten (13 Tönen) mit je 20 Tagen (20 Sonnenzeichen). Es wird vermutet, dass die Maya ihr Wissen von den Olmeken haben. Als Olmeken werden die Träger der mesoamerikanischen La-Venta-Kultur bezeichnet. La Venta ist eine bekannte archäologische Fundstätte in Mexiko. Die Bezeichnung Olmeken kommt aus der Sprache der Azteken und bedeutet Menschen aus dem Land des Kautschuks. Letztlich ist nicht viel über die Geschichte der Olmeken bekannt. Es scheint, dass sie schon vor 3500 Jahren alle Stufen der Zivilisation hinter sich hatten und dass ihr ursprüngliches Stammgebiet die südliche Golfküste Mexikos war. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die Olmeken bereits die Tageszählung der Kalender anwandten.
Tzolkin: Tageszählung
Jeder Tag im Kalender (kin) ergibt sich aus der Kombination von einer Zahl (ton) von 1 bis 13 mit einem der 20 Schutzgottheiten. Die Schutzgottheiten sind auch als Götter oder Zahlengötter bekannt. Die 20 Schutzgottheiten, Siegel oder Archetypen (letztlich die Namen der Tage) heißen: Ahau, Imix, Ik, Akbal, Kan, Chiccan, Cimi, Manik, Lamat, Muluc, Oc, Chuen, Eb, Ben, Ix, Men, Cib, Kaban, Edznab, Cauac und gehen in die Tageszählung mit ein.
Tzolkin: Lange Zählung
Durch die Kombination des Tzolkin mit dem Haab (als ziviler Kalender des Sonnenjahrs mit 365 Tage) ergibt sich ein wiederholungsfreier Zeitraum von 52 Haab-Jahren. Da sich der Rhythmus der 52 Jahre auch immer wiederholt, setzten die Maya die Lange Zählung ein, um längere Zeiträume darstellen zu können (z.B. für astronomische Berechnungen).
Die lange Zählung basiert auf den astronomischen Berechnungen von Sonnenjahren (Haab). Die letzte und aktuelle „Lange Zählung dauert vom 11.08.3114 vor Chr. bis zum 21.12.2012 und umfasst eine Periode von 13 so genannten Baktuns (entspricht 13X144000Tage). Das sind dann 5125 Jahre. Das Enddatum (21.12.2012) ist allerdings rechnerisch und inhaltlich umstritten. Wir sehen, dass die Maya Kalender ihre eigenen Rhythmen, wie den 260 Tages-Zyklus enthalten. Die Lange Zählung ist allerdings der längste messbare Zyklus der Maya.
Tzolkin: 260 Tages-Zyklus
Die Kombination der Zahl 13 und den 20 Göttern ergibt genau 260 Tage. Wenn die 260 Tage abgelaufen sind, wiederholt sich immer wieder dieselbe Abfolge Wir können hier von einem 260-Tages-Zyklus sprechen.
Die 20 Götter oder Schutzgottheiten entsprechen den 20 Tagen eines Monats im Haab- Kalender. Es gibt körperliche Entsprechungen für die 20 Schutzgottheiten und den 13 Tönen. Die 20 Siegel entsprechen den 20 Fingern und Zehen, die 13 Töne den 13 Hauptgelenken des Körpers. Da jedes Siegel und jeder Ton eine einzigartige Bedeutung haben, benutzen die Weisen der Maya sie zur Charakterisierung Neugeborener. Der Tzolkin mit seinem 260 Tages-Zyklus wird ähnlich wie bei uns die Astrologie auch dazu genutzt, einen Geburtstermin zu bestimmen.