Azteken: Kalenderrunde
Der Azteken Kalender hat eine große Ähnlichkeit mit dem Maya Kalender, was daran liegen könnte, dass beide von den Olmeken abstammen. Allerdings weichen die jeweiligen Bezeichnungen des Datums voneinander ab. Der Azteken Kalender, wie auch der Maya Kalender verwenden die 52-jährige Kalenderrunde. Ähnlich wie beim Maya Kalender wiederholen sich alle 52 Jahre die Kombinationsmöglichkeiten aus dem aztekischen Sonnenkalender, dem Xihuitl, und dem Tonalpohualli (Wahrsagekalender). Dieser große Zyklus wird auch Xiuhmolpilli oder „das aztekische Jahrhundert“ genannt. Der Sonnenkalender Xihuitl umfasst wie der Haab bei den Maya 365 Tage und der Wahrsagekalender Tonalpohualli wie beim Tzolkin der Maya 260 Tage. Nach 52 Sonnenjahren oder 73 Wahrsagejahren fällt der gemeinsame Anfang beider Kalender wieder zusammen und eine Kalenderrunde ist vorbei.
Azteken Weltuntergang / Xiuhmolpilli
Auch der Xiuhmolpilli, was übersetzt „der große Zyklus“ heißt, basiert auf ähnlichen Funktionen wie die Kalenderrunde beim Maya Kalender. Nach allen Kombinationen des Xihuitl (Sonnenkalender) und dem Tonalpohualli (Wahrsagekalender) ist die 52-jährige Kalenderrunde vorbei. Am Ende befürchteten die Azteken den Weltuntergang. Wenn der als „Zeremonie des neuen Feuers“ gefeierte letzte Tag des großen Zyklus vorüber war, begann eine neue Runde des Xiumolpilli.
Azteken: Monde
Neben den großen gibt es bei den Azteken auch kleine Zyklen. Das Jahr besteht bei ihnen aus 18 Perioden mit je 20 Tagen. Diese Tage werden Monde genannt, obwohl es keine Beziehung zum Mond oder zum Mondkalender gibt. Die 20 Tage wurden auch in vier Wochen mit jeweils 5 Tagen unterteilt, wobei der letzte Tag der Woche ein Festtag war, an dem der öffentliche Markt stattfand. Beim bürgerlichen Kalender, dem Xiuhpohualli begegnen uns die Monde wieder.
Azteken: Xiuhpohualli
Der Xiupohualli ist der bürgerliche Kalender der Azteken und umfasst 365 Tage. Übersetzt bedeutet Xiupohualli Jahreszählung, von Xihuitl, was aztekisch Jahr bedeutet. Die 365 Tage des Sonnenkalenders setzten sich, wie beim Haab im Maya Kalender; aus 18 Monaten mit jeweils 20 Tagen zusammen, wobei 5 Unglückstage übrig blieben. Diese Unglückstage („Nemotemi“) gehörten zu keinem Monat und wurden am Ende der 18 Monate angehangen. An diesen Tagen ruhte auch bei den Azteken jegliche Tätigkeit. Neben dem Xiuhpohualli hatten die Azteken auch den Tonalpohualli, den Wahrsagekalender.
Azteken: Tonalpohualli
Tonalpohualli heißt übersetzt Buch der Sonnen und Tage und bezeichnet den Wahrsagekalender der Azteken. Dieser umfasste 260 Tage, die sich aus 20 Wochen zu jeweils 13 Tagen zusammensetzte. Diese Einteilung wurde anhand der astronomischen Beobachtung der Mondphasen vorgenommen. Mit Hilfe des Tonalpohualli konnte man Einfluss auf das Schicksal der Menschen nehmen. Ähnlich wie beim Horoskop wurde die Zukunft Neugeborener vorausgesagt. Ebenso konnte die Qualität der Tage durch den Tonalpohualli bestimmt werden. Viele dieser Informationen stammen aus Fundstücken wie der Sonnenscheibe.
Azteken: Sonnenscheibe
Im Zentrum der Sonnenscheibe steht das Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh. Sein Gesicht steckt die Zunge heraus. Der Stein der Sonne (spanisch Piedra del Sol), irrtümlich aztekischer Kalender-Stein genannt, ist eine große monolithische Skulptur aus dem Bereich des alten Haupttempels von Tenochtitlan (Mexiko-Stadt). Er besteht aus Basalt und misst ungefähr 3,6 Meter im Durchmesser und ist 1,22 Meter dick bei einem Gewicht von 24 Tonnen. Alle bedeutsamen Zyklen der Azteken sind auf der Sonnenscheibe dargestellt.
Azteken: Schaltjahre
Es ist in den wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Azteken sehr umstritten, ob sie Schaltjahre in ihrem Kalender verwendeten oder nicht. Nach der Eroberung durch die Spanier war es notwendig, die Kalender parallel zu schalten und so ist es wahrscheinlich, dass die Azteken alle vier Jahre einen Tag einfügten. Andererseits hätte die Einführung eines oder mehrerer Tage die enge Verzahnung die Kalenderrunde, also die Kombination von Sonnenkalender (Xiuhpohualli) und Wahrsagekalender (Tonalpohualli) zerstört. Daher muss die mögliche Einsetzung der Schaltjahre als eher destruktiv gewertet werden.